Vom 18. bis zum 30. Oktober 2024 hatten zehn deutsche und zehn brasilianische Schüler die Gelegenheit, an einem kulturellen Austausch teilzunehmen. Die deutschen Schüler kamen vom Gymnasium der HLA Bruchsal und der BSB Bretten, während die brasilianischen Schüler von der UNIFEBE in Brusque, Santa Catarina, kamen. Begleitet wurden wir von Frau Bähr (HLA) und Frau Sarochan (BSB).
Der Austausch drehte sich hauptsächlich um das gegenseitige Kennenlernen und den kulturellen Austausch. Einige der brasilianischen Schüler waren Nachfahren von Deutschen, die vor etwa 200 Jahren nach Brasilien ausgewandert sind und sich in Santa Catarina niedergelassen haben. Über Generationen hinweg haben sie Portugiesisch gelernt und sich in die brasilianische Kultur integriert, während sie gleichzeitig deutsche Sprache und Traditionen bewahrt und an ihre Kinder weitergegeben haben. So ist im Laufe der Zeit eine Mischung aus deutscher und brasilianischer Kultur entstanden, die sich auch im Essen und in den Traditionen widerspiegelt.
Das Programm des Austauschs war abwechslungsreich und zeigte uns die schönsten Seiten Santa Catarinas im Frühling. Wir machten Ausflüge in die Hauptstadt Florianópolis, an verschiedene Strände mit feinem, weißem Sand und klarem, blauem Wasser, das bis zum Horizont reichte. Manchmal führte uns der Weg auch in den dichten Dschungel, wo wir tatsächlich in einem Fluss wanderten, beeindruckende Wasserfälle entdeckten und tropische Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten konnten.
Ein besonderes Highlight unseres Aufenthalts war die Teilnahme an lokalen Oktoberfest-Feiern, darunter das „Fenarreco“ in Brusque und das Oktoberfest in Blumenau, das zweitgrößte Volksfest in Brasilien. Es war faszinierend, diese Feste sowohl auf brasilianische als auch auf deutsche Art zu erleben – mit Tanz, Gesang und traditionellem Essen. Dabei entdeckten wir einige interessante Unterschiede: So tragen Brasilianer häufig Trinkbecher an einem Band von der Schulter bis zur Hüfte und zusätzlich schmücken einige Männer ihre grünen Hüte oft mit Straußenfedern.
Für die brasilianischen Gastgeber war es eine besondere Freude, uns kennenzulernen und Zeit mit uns zu verbringen. Für uns alle waren diese zehn Tage voller unvergesslicher Eindrücke. Wir durften eine neue Sprache, eine leckere Küche kennenlernen und einen Einblick in eine ganz andere Lebensweise gewinnen. Während Weihnachten bei uns in Deutschland oft von Schnee und Kälte geprägt ist, bedeutet „weiße Weihnachten“ in Brasilien weißer Sand am Strand.
Der Abschied fiel uns schwer – die zehn Tage vergingen viel zu schnell, und wir hoffen, dass die neu geknüpften Freundschaften weiterbestehen. Wir alle haben großartige Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen, die hoffentlich ein Leben lang halten und die wir auf jeden Fall pflegen möchten. Unser gemeinsames Ziel ist es, eines Tages nach Brasilien zurückzukehren und unsere Freunde wiederzusehen.
Frieda & Linus