Alltagswissen für Bruchsaler Schüler – Zukunftstag an der Handelslehranstalt

Normalerweise stehen für die Schülerinnen und Schüler der Handelslehranstalt Bruchsal die klassischen Fächer wie Deutsch und Englisch auf dem Stundenplan. Am vergangenen Mittwoch standen jedoch für die rund 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 die Themen Steuern, Finanzen, Miete und Krankenversicherungen auf dem Programm, denn der Zukunftstag war in digitaler Form zu Gast an der Schule.

“Mit dem Zukunftstag bringen wir in Form von Workshops wirtschaftliche und lebenspraktische Bildung in die Schulen und vermitteln mit unseren Experten Kompetenzen, die sonst nicht auf dem Lehrplan stehen”, sagt Juri Galkin.

 

Schülerinnen und Schüler sind begeistert.

Bereits im kommenden Jahr wollen die Schülerinnen und Schüler ihr Abitur ablegen. Danach beginnt für die Schüler*innen ein neuer Lebensabschnitt. “Zu diesem gehören nun mal Themen wie die erste eigene Wohnung, Steuern und Versicherung. Es war wirklich gut, dass der Zukunftstag uns diese Themen in der Schule näher gebracht hat.” so Mika Schwab, Schülersprecher der Handelslehranstalt Bruchsal.

Als sich eine Kölner Schülerin 2015 in einem Tweet darüber beschwerte, sie könne eine Gedichtanalyse in vier Sprachen schreiben, habe aber keine Ahnung von Miete, Steuern und Versicherungen, löste dies eine Debatte über die wirtschaftliche Bildung an deutschen Schulen aus. Auch die Freunde Juri Galkin und Lorenzo Wienecke konnten sich damit identifizieren. Entsprechend ihrem Motto “Machen statt meckern” gründeten sie die Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung e.V. und veranstalten seitdem deutschlandweit Projekttage an Schulen, die dieser Lücke im Lehrplan füllen.

“Während der Pandemie müssen sich die Schülerinnen und Schüler einen Großteil des teilweise trockenen Lernstoffes selbst beibringen. Der Zukunftstag bietet dabei eine wirklich willkommene Abwechslung und notwendige Ergänzung zum klassischen Unterricht“, so Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz und Unterstützer des Zukunftstags.

Bereits seit 2019 richtet die Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung e.V. Projekttage in ganz Deutschland aus, bei denen Schülerinnen und Schülern Wissen in den Bereichen Steuern, erste eigene Wohnung, Krankenkasse und Finanzen vermittelt wird. Seit 2020 unterstützen zudem die Bundesschülerkonferenz, das hessische Kultusministerium und zahlreiche Landesschülervertretungen das Projekt. Anfang 2021 fiel der Startschuss für das digitale Format. “Das digitale Format bietet viele tolle Möglichkeiten, berichtet Lorenzo Wienecke von der Initiative. “Ab September wollen wir dann aber auch wieder richtig zurück in die Schulen, wenn es das Pandemiegeschehen zulässt.”