„Büchner. Die Welt. Ein Riss“- ein Theaterevent der besonderen Art

„Der Dichter ist kein Lehrer der Moral, er erfindet und schafft Gestalten“, so beschreibt Georg Büchner (1813-1837) sein Selbstverständnis in einem Brief. Am Dienstag, den 13.03.2018 standen die von Büchner erschaffenen Figuren im Mittelpunkt bei dem Theaterstück „Büchner. Die Welt. Ein Riss“ des „THEATERmobileSPIELE“ an unserer Schule.
Das THEATERmobileSPIELE ist ein freies Profi- Theater, dass sich nur mit mobilen Theaterstücken beschäftigt. So machen sich nicht die Schüler auf dem Weg ins Theater, sondern das Theater findet in den Alltag der Schüler der 13. Klassen. Neben der beeindruckenden Spielleistung in dem 60-minütigen Einmannstück, ermöglichte die unmittelbare Nähe zwischen Schauspieler und Schülern unter Büchners Motto „Kräfte lassen sich nicht mitteilen, sondern nur wecken“ einen Einblick in die Gedankenwelt Büchners. In fließenden Übergängen verkörperte der Schauspieler die Hauptfiguren der Dramen „Leonce und Lena“, „Woyzeck“ und „Dantons Tod“, sowie Passagen aus Büchners Briefen und politischen Schriften. Das außergewöhnliche Bühnenbild aus Mülltüten, Holz und Pappe stellte den Gegensatz zwischen Mensch und Natur dar. Das Vorwissen der Schüler für das im Abitur relevante Drama „Dantons Tod“ erleichterte in Büchners Welt einzutauchen, die sich tatsächlich als eine Welt der Risse offenbart: Politisch ist der Riss zwischen Revolution und Restauration in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unübersehbar. In einer Nachbesprechung bekamen die Schüler die Möglichkeit dem Regisseur Thorsten Kreilos, sowie dem Schauspieler Fragen zu stellen. Im Gesamten bat das Theaterstück eine interessante Abiturvorbereitung der anderen Art.

Desirée R.